Montag, 6. Dezember 2021

Alltägliches (164)

Die Post, Amazon und die Zustellversuche

Bei Amazon bestelle ich am 27. November drei Exemplare meines Foto-Buches "Madeiras fotogene Touristen". Der Kaufpreis wird am nächsten Tag von meinem Konto abgebucht, am 29. November teilt mir Amazon per mail mit, dass ein Zustellversuch gescheitert sei. Das wird mir auch bei der Sendungsverfolgung von Amazon gemeldet. 

Da ich nicht an solche Wunder glaube, begebe ich mich am 1. Dezember in den Chat-Room von Amazon. Der erste Mitarbeiter versteht nicht, was ich ihm mitteile, der zweite Mitarbeiter ruft mich sogar an. Wir sind uns einig, dass eine Sendung von Amazon nicht schon nach zwei Tagen bei einem Empfänger auf Madeira sein kann. Er verspricht mir, die Sache mit dem Postunternehmen auf Madeira (CTT) zu klären. Die Sendung soll bei der Poststelle in Sao Martinho hinterlegt werden, weil Zustellversuche bei mir wohl von CTT nur vorgetäuscht werden. Das Gespräch bestätigt er am 2. Dezember per mail. Seinen Namen gibt er mit Patrick Fichtner an. 

Inzwischen nennt mir Amazon den 10. Dezember als wahrscheinlichen Liefertermin. Heute bekomme ich von Amazon und CTT die überraschende Nachricht, dass meine Bücher noch heute bei mir eintreffen. Sie werden also nicht bei der Poststelle in Sao Martinho hinterlegt. Deshalb bringe ich gegen 14 Uhr an meinem Briefkasten den schriftlichen Hinweis an, dass ich bis 18 Uhr unterwegs sein werde. Der Zusteller möge die Foto-Bücher bei der Poststelle in Sao Martinho hinterlegen. Den Zettel stecke ich so in den Briefkastenschlitz, dass man ihn herausnehmen muss, wenn man alles lesen will. 

Bei meiner Rückkehr gegen 18 Uhr befindet sich dieser Hinweis noch ganz genauso im Briefkastenschlitz wie gegen 14 Uhr. Nach dem Abendbrot lese ich meine mails, dazu gehört diese Mitteilung: 

Mail von Amazon vom 6. Dezember 2021,
14.27 Uhr als Zustellversuch










Da ich mich frage, ob der Amazon-Mitarbeiter sich Anfang Dezember wirklich mit CTT in Verbindung gesetzt hat, betrete ich wieder den Amazon-Chatroom, in dem ich mich aber nicht lange aufhalte, weil ich dort schon viel Zeit verplempert habe. Diese Gefahr droht nämlich wieder:

Einen schönen guten Tag. Es begrüßt Sie freundlich Rishabh:) Was darf ich für Sie tun?

R

19:27

Verraten Sie mir bitte, ob es bei Ihrem Kundendienst einen Herrn Fichtner gibt.


19:28

Rishabh | Kundenservice

Leider Aufgrund Datenschutz ich kann Ihnen das mitteilen . Könnten Sie bitte mir Ihre Anliegen Erklaren?

Erlebnispark Chat-Room von Amazon






Sonntag, 5. Dezember 2021

Alltägliches (163)

Boris Pistorius hetzt 
gegen Ungeimpfte.


Warum diese Hetze gegen Ungeimpfte?

In Deutschland beginnt eine unglaubliche Hetze gegen Ungeimpfte, an der sich auch immer mehr Politikerinnen und Politiker beteiligen. Bei einer Umfrage der größten Boulevardzeitung Deutschlands zur Impfpflicht, die der zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einführen will, während seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU) versichert hat, dass es keine Impfpflicht geben werde, behauptet beispielsweise der Innenminister des Bundeslandes Niedersachsen, Boris Pistorius, dass Impfverweigerer derzeit die Intensivstationen "verstopfen" und so das Leben von Menschen gefährden, "die unverschuldet auf Intensivmedizin angewiesen sind" und ein Oberbürgermeister, der zu den Grünen gehört, verhöhnt in der "Bild"-Zeitung Ungeimpfte , die seien nicht in der Lage zu begreifen, dass "2 plus 2 nicht 7 ist". 

Aber: Wird da nicht in Wirklichkeit von der deutschen Politik "Haltet den Dieb" gerufen? Einmal angenommen, dass es beim Kampf gegen die Corona-Pandemie auf die Impfquote ankommt, muss sich dann die deutsche Politik nicht fragen lassen, warum sie vor einem Jahr einen Impfplan aufgestellt hat, der sofort den nötigen Schwung aus der Kampagne nahm? Für mich hätte es diesem Impfplan zufolge erst im August oder September 2021 die Möglichkeit für die erste Impfung gegeben. Ich wollte aber viel früher nach Madeira umziehen. Ein paar Wochen später lehnten sich alle zurück, weil die deutsche Politik versicherte, man habe das Virus im Griff. Mag ja sein, dass "derzeit" hinzugefügt wurde, aber auch "derzeit" hatte man das Virus nicht im Griff. Und mit Mutationen rechnete wohl niemand. 

Vor ein paar Tagen konnte man dem "Jornal da Madeira" entnehmen, dass auf der Insel die Hälfte der Intensivpatienten geimpft ist. Heute meldete die "Diario de Notícias", dass in Portugal, das vor ein paar Tagen von deutschen Medien noch als leuchtendes Beispiel gefeiert wurde, gestern 5 649 Neuinfizierte registriert worden seien, 12 Männer und Frauen seien gestorben. Auf Deutschland umgerechnet wären das: rund 45 000 Neuinfizierte und 96 Tote. Die tatsächlichen Zahlen von gestern laut Robert-Koch-Institut: 43 500 Neuinfizierte und 92 Tote.

Da kann einem schon etwas unheimlich zumute werden, zumal die Impfquote in Portugal offiziellen Angaben zufolge bei 86 Prozent liegt, während sie in Deutschland inzwischen bei 70 Prozent liegen dürfte. Portugal hat also bereits die Impfquote, mit der man in Deutschland dem Virus und seinen Mutanten Einhalt gebieten will, außerdem ist man in Portugal schon wesentlich weiter bei der dritten Impfung, die in Deutschland schon fast als Wundermittel gilt. 

In Portugal und auf Madeira gibt es keine Hetze gegen Ungeimpfte. Bei dieser Hetze scheint es sich in Deutschland auch nur um ein Ablenkungsmanöver der Politik von dringenden Antworten auf dringende Fragen zu handeln. Das derzeit so moderne Wort "boostern" kommt übrigens aus der Raumfahrt. Noch ist es in Deutschland nicht zu spät, solche Politiker wie Boris Pistorius zum Mond zu schießen. Portugal leiht sicherlich gern ein paar Politikerinnen u nd Politiker aus, die nicht zu Beschimpfungen möglicher Opfer der Corona-Pandemie neigen. 

 

Dienstag, 30. November 2021

Alltägliches (162)

Rua de
Santa Maria
am 30. 11.,
14 Uhr.
Foto:
Sonia 
Teixeira

Viele waren noch niemals in New York

Wenn man dem Eindruck vertrauen darf, den die Regionalregierung in den Medien erweckt, dann ist die Corona-Pandemie am 15. Dezember zu Ende. Dann wird Weihnachten wie eh und je gefeiert und man macht endlich einmal wieder eine Weltreise. Von der ersten nach New York sind schon die Medien voll. Denn es gibt eine neue Flugverbindung zwischen Funchal und New York. 50 Madeirer stehen derzeit vor der Freiheitsstatue.

Wer sich auf eine Weltreise vorbereitet, kann sich natürlich nicht auch noch um Covid-19 und seine Mutanten auf Madeira kümmern, zumal die Regionalregierung gar nicht so genau zu wissen scheint, ob sich das Virus seit dem 20. oder dem 27. November wieder stärker verbreitet. Wenn aber jemand etwas nicht so genau weiß, dann hört man auch nicht auf ihn.

In der Altstadt von Funchal leiden die Restaurants unter den neuen Corona-Maßnahmen, in der bei Touristinnen und Touristen so beliebten Rua de Santa Maria ist in den Abendstunden nichts mehr und vorher kaum noch etwas los, obwohl so mancher Restaurantmitarbeiter sagt, dass er nicht einsieht, warum er Gäste nach Impfausweis und Schnell-Testbescheinigung fragen soll, denn: "Ich bin doch kein Beamter."

Am besten funktioniert haben bisher die Kontrollen, wo sie gar nicht vorgeschrieben sind. Vor einem der Supermärkte bildeten sich am Samstag Schlangen, weil jede Kundin und jeder Kunde Impfausweis und Testbescheinigung vorzeigen musste. Bis der Kontrolleur wieder verschwand. Man muss ihm zugute halten, dass er den neuen Maßnahmenkatalog der Regionalregierung besser verstanden hat als so mancher andere.

Aber wie geschrieben: Am 15. Dezember ist alles vorbei. Dann fliegen wir alle erst einmal nach New York.