Mittwoch, 21. Juli 2021

In den Bergen verschwunden

Keine Spur von Marathonläufer Michal Kozek

15. Juli 2021. Im Hotel Savoy Saccharum hat er am 7. Juli seine Sportschuhe geschnürt, um 18 Uhr ist er los gelaufen. Der 35-jährige polnische Marathonläufer Michal Kozek, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern die Ferien in Calheta verbringt, ist seitdem verschwunden. Polnische Zeitungen berichten ausführlich, die polnische Botschaft in Lissabon verfolgt aufmerksam die Suche nach dem Vermissten, in den sozialen Medien wird die Nachricht ebenfalls verbreitet.

Das Handy, das Michal Kozek bei sich hat, konnte in den Bergen nicht geortet werden, das letzte Signal kam vom Pico da Urze in Paul da Serra. Feuerwehr und Polizei fanden keine Spur des 35-Jährigen, sein Bruder hat eine Suchmannschaft aus Ultraläufern gebildet, die das Gelände durchkämmen.

Die Familie von Michal Kozek lebt im Kanton Zürich. 

17. Juli 2021. Der Bruder des Vermissten will Madeira erst wieder verlassen, wenn er seinen Bruder gefunden hat.

21. Juli 2021. Der Bruder von Michal Kozek erholt sich im Krankenhaus von den Strapazen der unerimüdlichen Suche.  

Dienstag, 20. Juli 2021

Alltägliches (LII)

Jornal da Madeira, 20. Juli 2021

Blitzbesuch des Parlamentes von Madeira

45 Jahre Parlament von Madeira-das ist dem portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa ein Blitzbesuch auf der Blumeninsel wert gewesen. Denn für ihn ist ein Traum in Erfüllung gegangen, den die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht einmal zu träumen wagt.  

Seit 45 Jahren ein eigenständiges Parlament in der autonomen Region Bayern, nie hätte Merkel sich bei Parteitagen der CSU blamieren lassen müssen, nie hätte sie sich vor geplatzten Koalitionsverhandlungen fürchten müssen. Keine Regierungsbildung in Berlin wäre schwierig geworden.

Da sich das Rad der Geschichte aber nicht zurückdrehen lässt, darf Sousa sich bei Besuchen der Schönheit der Insel erfreuen und kann sich bei jedem Widerwort der autonomen Regierung von Madeira sagen, dass er in wenigen Stunden schon wieder in Lissabon sein wird, während sich Merkel zwar der Schönheit Bayerns erfreuen darf, sich aber nicht mit dem Gedanken an den baldigen Rückflug nach Berlin trösten kann, weil Bayern vor 72 Jahren nicht nur das Grundgesetz abgelehnt hat, sondern vor 45 Jahren auch noch autonom wurde.  

Sonntag, 18. Juli 2021

Alltägliches (LI)

29. Oktober 1993
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Jetzt hilft Funchal Leichlingen


Blütenstadt und Hauptstadt der Blumeninsel: Sie helfen sich, wenn es nötig ist. In Leichlingen gibt es seit 1997 eine Funchal-Brücke, in Funchal eine Rua de Leichlingen. Die Städtepartnerschaft zwischen der Hauptstadt von Madeira und der Kleinstadt aus dem Rheinland besteht seit 1996. Die ersten Kontakte haben die Feuerwehren der beiden Orte geknüpft. 


Auch in Zeiten der Not ist man füreinander da: 1993 nach dem Hochwasser in Funchal, jetzt nach dem Hochwasser in Leichlingen. Funchals Bürgermeister Miguel Silva Gouveia versichert dem Bürgermeister von Leichlingen, Frank Steffers: "Wir werden jede erforderliche Unterstützung leisten wie das 1993 auch geschehen ist."

Leichlingen sei ein wichtiger Partner, man habe viel voneinander gelernt, dazu beigetragen hätten Austauschprogramme für Studenten und Senioren, mit denen der Zusammenhalt gestärkt worden sei.