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Freitag, 19. November 2021

Alltägliches (155)

Mit Maske in der Gondel.
Foto: Patricia Kloppert

Bis die Kontrollen außer Kontrolle geraten

Vor den Test-Stationen in Funchal bilden sich Schlangen. Wer morgen in die Disco, ins Kino oder ins Theater will, möchte heute noch getestet werden. Und zwar schnell. Denn geimpft sein, reicht für die Disco, für den Kino- und Theaterbesuch nicht aus. 

Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque, der bisher während der Corona-Pandemie eine einigermaßen gute Figur gemacht hat, verlor jedes Gefühl für Timing. Er verkündete am Donnerstag Maßnahmen, die morgen in Kraft treten sollen, obwohl sie bei der auch noch schwierigen Umsetzung höchstens negative Effekte haben können. Denn die angebliche Sicherheit ist nur vorgegaukelt.

Die jetzt vorgeschriebenen Anti-Gen-Tests liefern keine in jedem Fall verlässlichen Ergebnisse. Wer sich viele Viren eingefangen hat, wird eher erkannt als diejenigen, die sich nur wenige Viren eingefangen haben. Obwohl beide Gruppen ansteckend sind, fällt die zweite Gruppe leicht durch das Raster. Deswegen müsste jedes negative Ergebnis (=ist gesund, kann niemanden anstecken) von einem Arzt überprüft werden. Das kann niemand leisten. 

Zum Maßnahmenkatalog gehört auch weiterhin der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter. Miguel Albuquerque scheint also seine Pappenheimer nicht zu kennen. Wenn die mir auf der Straße begegnen, rechne ich sogar damit, dass sie über mich hinweg klettern, weil sie immer den kürzesten Weg bevorzugen. Im Supermarkt wundere ich mich darüber, wenn jemand 30 Zentimeter Abstand hält. Oft rennen sie mir sogar über die Füße. Warum die Pappenheimer von Miguel Albuquerque es immer so eilig haben, ist mir ein Rätsel-da brauche ich nicht auch noch Maßnahmenkataloge, die noch rätselhafter sind. 

Und dann auch noch dies: mehr Kontrollen. Die haben nicht einmal funktioniert, als fast alle Geschäfte geschlossen waren. Weiß ich aus Erfahrung. Funktioniert hat dagegen: Fieber messen vor dem Einkauf. Der freundliche Hinweis, eine Maske zu tragen. Die Zahl der Kunden begrenzen. Was jetzt geschehen wird, kennt man bereits in Deutschland: Die Kontrollen geraten außer Kontrolle. 

Mittwoch, 17. November 2021

Alltägliches (154)

Wann ist der Mann ein Mann?

Diese vor vielen Jahren gestellte Frage des Bochumer Liedermachers Herbert Grönemeyer habe ich in meinem bei Amazon erschienenen Foto-Buch "Madeiras fotogene Touristen" beantwortet. Mit einer Foto-Serie, auf die ich gestern Abend auch bei Facebook aufmerksam gemacht habe. 

Über Nacht 35 Aufrufe sind ein sehr guter Anfang für dieses Musterbeispiel. Das Wort "Wellen" weist keinesfalls einen Schreibfehler auf. Es soll nicht "Welten" heißen. 

Montag, 15. November 2021

Alltägliches (153)

Fehlt auf der Schürze:
Deutsch in rheinländischer
Form.
Foto: Heinz-Peter Tjaden


Es wird Deutsch gesprochen

Immer wieder montags wird meinen Ohren geschmeichelt. Dann wird in Funchal wieder Deutsch in reinster rheinländischer Form gesprochen. Die alten Touristen sind nach Hause geflogen, die neuen sind gelandet, sie haben ihre Koffer ins Savoy gebracht und machen sich auf den ersten Weg in die nähere Umgebung. 

Noch aber sind die Erinnerungen an Ereignisse vor dem Abflug frisch. Die müssen verarbeitet werden. Mit angefangenen Sätzen wie diesen:

"Da sachte er..."

"Irgendwie isser..."

"Dann hadder auch noch..."

"Bringsde doch gar nich..."

"Haste eigendlich auch..."

Auf der Avenida Arriaga verblassen die Erinnerungen und auf der Rua Dr. Fernão de Ornelas werden sie gelöscht.

"Isja wie Weihnachdenn." 


 

Freitag, 12. November 2021

Alltägliches (152)

Das reicht: Zimmer,
Frühstück, Pläne
schmieden.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Weniger Touristen auf Madeira können durchaus mehr sein

"Die Region verlor bereits vor der Pandemie Touristen", heißt es heute in einem Bericht des "Jornal da Madeira" über eine Tourismuskonferenz, die einmal im Jahr stattfindet. Bei meinen Radtouren habe ich allerdings einen anderen Eindruck, denn wenn ich durch das Hotelviertel von Sao Martinho komme, sehe ich Kräne und höre ich Baustellenlärm für einen neuen Übernachtungsklotz.

Der bei jungen Leuten, die auf der Insel landen, so beliebt sein wird wie die anderen Klötze. Denn die legen - so eine weitere Erkenntnis bei dieser Tourismus-Konferenz - nur wenig Wert auf Hoteldienstleistungen. Sie machen sich eher Sorgen über die Auswirkungen architektonischer Missetaten auf die Umwelt. Sie wollen nicht, dass die Umgebung ihrer Unterkunft so aussieht wie die Umgebung anderer Reiseziele. Madeira soll etwas Besonderes bleiben, das man bei Wanderungen und Klettertouren bewundern und genießen kann. 

Das ist keine Gefahr für die Tourismusbranche, sondern eine Chance. Beliebig steigern kann man die Zahl der Touristinnen und Touristen sowieso nicht, so viel Platz ist gar nicht auf der Insel, es sei denn, man baut Hotels noch höher, aber dann sieht man die Sonne irgendwann vor lauter Schatten nicht mehr. Höher könnten allerdings die Löhne für die Frauen und Männer sein, die sich in der Tourismusbranche für 650 Euro im Monat abrackern und nicht einmal einen Arbeitsvertrag haben. 

 


Alltägliches (150)

Wo ist CTT geblieben?
Der Caminho do Areeiro de
Baixo ist eine Sackgasse.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Wenn der CTT-Postbote in der Sackgasse verschwindet

8. November 2021. Sackgasse bedeutet, dass man irgendwann nicht mehr weiter kann. Außer CTT-Autos. Wenn die in Sachen Express unterwegs sind, kennen die wohl keine Sackgassen. Und dann geschieht folgendes:

Ich verlasse kurz vor 14 Uhr unser Haus im Caminho do Areeiro de Baixo und schiebe mein Fahrrad bergauf bis zur Estrada Momumental. Dort setze ich mich in die Sonne und lese einen Roman, denn ich hoffe, dass  der dritte Zustellversuch für mein Amazon-Päckchen endlich klappt. Gegen 14.30 Uhr fährt ein CTT-Auto an mir vorbei in Richtung Camara de Lobos. Ich mit dem Rad hinterher.

"Ich habe nichts für Sie", versichert mir der CTT-Fahrer.

Ich radele nach Funchal, kehre kurz nach 18 Uhr zurück. Ich klicke meine Bestellung auf den Seiten von Amazon an, rufe die Sendungsverfolgung auf. Dort steht



Auch bei den ersten beiden Zustellversuchen sind mir Uhrzeiten für angeblich "vergebliche Zustellversuche" genannt worden, die nicht stimmen können. Wäre der CTT-Express-Fahrer um 14.01 Uhr vor unserem Haus gewesen, hätte er mir begegnen müssen: Entweder, als ich das Haus verlassen habe, oder, als ich mein Rad nach oben schob, oder, als ich an der Ecke Caminho do Areeiro de Baixo/Estrada Monumental  in der Sonne saß. 

Wer in das Suchfeld dieses blogs CTT eingibt, wird feststellen, dass ich nicht zum ersten Mal Ärger mit diesem Unternehmen habe. 

12. November 2021. Ich habe meine Sendung am 10. November 2021 bei der CTT-Poststelle in Sao Martinho abgeholt. Den Empfang bestätigte ich per Unterschrift, Amazon informierte ich per mail. Heute klickte ich bei Amazon die Sendungsverfolgung an und staunte dort über diese neue Nachricht:


  

Mittwoch, 10. November 2021

Alltägliches (151)

Auf diesem Platz ist auch 
schon 2019 geparkt worden.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Platz da für Autos

Auch auf Madeira steigen die Benzinpreise. Deswegen sparen sich Autofahrerinnen und Autofahrer in Funchal so manchen Weg? Zum Beispiel in eine Tiefgarage? Wer auf der Tiefgarage parkt, fährt ein paar Meter weniger? 

Neuerdings veröffentlicht "Diario de Notícias" Fotos von Autos über der Tiefgarage des Praça do Carmo, in der Tiefgarage sind solche Fotos nicht möglich. Dort parken keine Autos.

Doch: Die Benzinpreise als einziger Grund können gleich wieder gestrichen werden. Denn 2019, als ich diesen Platz fotografiert habe, parkten dort auch schon Autos über der Tiefgarage. Nicht so viele, wie heute, aber: In Funchal habe ich viele Autofahrer erlebt, die ihr Fahrzeug erst verlassen, wenn die Zahl der Meter, die sie von ihrem Ziel trennt, unter 10 liegt. Besuchen die ein Restaurant und sitzen draußen, sind sie erst voll und ganz zufrieden, wenn einer der Seitenspiegel ihren Tisch berührt.   

Montag, 8. November 2021

Alltägliches (149)

Jornal da Madeira,
8. November 2021
Im Märzen der Bürgermeister von Porto Santo die Videokameras anmacht

Der neue Bürgermeister von Porto Santo ist eine Marke. Wohl deshalb will er die gut 5 000 Einwohnerinnen und Einwohner, die von der Fischerei und vom Tourismus leben, vor jungen Leuten schützen, die auf dieser  "Goldenen Insel" angeblich nur Urlaub machen, um der Marke zu schaden. Geschehen soll das mit Videokameras. 

Angebracht werden sollen diese Videokameras, hört man aus dem Rathaus, überall dort, wo sich junge Leute treffen, deren Verhalten schon von seinem Vorgänger als "unqualifiziert" bezeichnet worden ist. Wer sich zukünftig für die Unqualifizierten qualifiziert, wird aufgenommen. Näheres regelt wahrscheinlich ein Masterplan, in dem es nicht nur um Verstöße gegen die Corona-Regeln geht. 

Fertig sein soll dieser Masterplan im März nächsten Jahres. Bis dahin lässt es sich trefflich darüber diskutieren, ob Porto Santo noch eine "Goldene Insel" für Erholung suchende Urlauberinnen und Urlauber ist. Die einen werden sagen: Ist sie. Deswegen verstehe ich den Masterplan nicht. Die anderen werden sagen: Nun also auch Porto Santo, wo eigentlich kann man sich noch ungestört ausruhen?

Wie die Antworten auch ausfallen mögen, vielleicht ist man ab März nächsten Jahres im Rathaus von Porto Santo froh, dass man die Videokameras gar nicht erst angebracht hat.  So würde man nicht nur Kosten sparen, sondern auch eine vom Bürgermeister provozierte Rufschädigung der  "Goldenen Insel" vermeiden. Das "Jornal da Madeira" behauptet zwar "Exzesse", aber das muss nichts heißen. 

Mittwoch, 3. November 2021

Alltägliches (148)

Benfica mit leeren
Händen und
Manchester United
königlich. 
Könige müssen sich nicht anstrengen

Haben sich angestrengt. Reichte nur für leere Hände ("Mao cheia de nada"). Benfica Lissabon verlor in München 2 : 5. Bleiben aber immer noch zwei Möglichkeiten. Platz 2 und weiter in der Champions League. Oder Platz 3 und runter in die Europa League. So reagieren heute "Diario de Notícias" (DN) und "Jornal da Madeira" (JM). Platz 3 belegt Benfica Lissabon übrigens auch in der nationalen Liga. Die Mannschaft von Jorge Jesus ist am vergangenen Wochenende vom FC Porto und von Sporting Lissabon überholt worden. 

Und schon viel früher von Cristiano Ronaldo. Wo der auch spielt, bei ihm schlagen die Herzen der Sportredakteure von CN und JM höher. Für ihn gilt heute in beiden Zeitungen "Kniefall". Das JM ernennt den 37-Jährigen sogar zum "König der Champions" ("Rei da Champions"). Seine Majestät hat sich nämlich gestern in Atalanta immer dann die Ehre gegeben, wenn seine Untertanen entweder in die Pause oder nach Hause gehen wollten. Er schnappte sich die ihm untertänigst ergebene Pille nicht nur, er zwang sie auch nicht nur in die Maschen des gegnerischen Tores, er wählte für diese majestätischen Momente auch beide Mal die Nachspielzeit (45+1, 90+1), um Atalanta vor anschließenden Majestätsbeleidigungen per erneutem Führungstreffer oder gar Siegtreffer zu bewahren.

Jedes Tor, das Cristiano Ronaldo schießt, gilt auf Madeira als Werbung für die Insel. Denn hier ist er geboren und hier hat man ihn auf die Besteigung des Fußballthrons vorbereitet. Cristiano Ronaldo muss sich nicht anstrengen, er macht alles aus dem Fußgelenk.  

Montag, 1. November 2021

Alltägliches (147)

Die wieder gute Figur von Uschi, die immer noch eine Frau ist

Voller Stolz habe ich mir soeben von google einen Artikel aus dem "Jornal da Madeira" übersetzen lassen, der vor einer Stunde erschienen ist. Denn wieder hat Ursula von der Leyen aus der mächtigsten Kleinstadt Europas eine hervorragende Figur gemacht. Dieses Mal bei der 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow.











Glasgow kann sich zwar in keiner Weise mit der mächtigsten Kleinstadt Europas vergleichen, denn als schottische Häuser- und Straßenanhäufung gehört Glasgow gar nicht mehr zur EU, während Burgdorf als Heimatstadt von Ursula von der Leyen die EU sogar anführt, aber trotzdem sollte das "Jornal da Madeira" auch bei Berichten aus eher unwichtigen Städten die Sorgfaltspflicht nicht mehr verletzen als bei einem schnell geschriebenen Artikel unbedingt nötig.




Nur weil Ursula von der Leyen robust sein will, heißt das noch lange nicht, dass sie ein Mann ist. In Burgdorf sind auch Frauen robust. So robust sogar, dass diese Kleinstadt noch nie von einer Bürgermeisterin regiert worden ist. Solch einen Kleinkram überlassen die Frauen dort, wo ich viele Jahre als Redakteur gearbeitet und hin und wieder auch gewohnt habe, den Männern. Wenn sie was werden, dann gleich Kommissionspräsidentin. 



Alltägliches (146)

Auch Twipsy
(Expo 2000 in
Hannover)
möchte gern
etwas anderes 
hören.
Foto: Tjaden
Bei diesem Musikteppich platzt kein Knoten

Musik weckt ursprüngliche Gefühle. Die Musik, die in meinem Zimmer aus dem Radio kommt, weckt meistens nur ein Gefühl. Widerwillen. Bei allen drei Sendern. Antena 1. Antena 2. Antena 3. Online soll es auf Madeira noch fünf weitere Sender geben. Nehme ich zur Kenntnis. Widerwillig.

Sobald ich das Radio einschalte, wird vor mir ein minderwertiger Musikteppich ausgerollt. Kein Sänger, keine Sängerin webt ein Muster, das sich von den anderen unterscheidet. Jeder Text besteht aus den gleichen Knoten, jede Melodie aus dem gleichen Garn.

Vielleicht liegt das an Joao Fernandez. Der ist im 19. Jahrhundert von Madeira nach Hawaii ausgewandert und hat dort die Ukulele erfunden, mit der man sogar Songs von Bob Marley spielen kann und der riet uns in "Three little birds"  "Don´t worry about a thing".

In diesem Sinne entschuldige ich mich bei meinem Radio, das nur drei Sender empfangen kann, dafür, dass ich es nur sehr selten oder gar nicht einschalte. 

 



Freitag, 29. Oktober 2021

Alltägliches (145)

Wo laufen sie denn? Auf der Estrada Monumental!


Manchmal ist der Erfolg von kleinen Dingen abhängig. Dieses kleine Ding könnte bei meinem Foto-Buch "Madeiras fotogene

Beine als
Erfolgsrezept.


Touristen" das Cover-Foto sein. Das Foto von einem Schmuse-Paar beim Blumenfest in Funchal habe ich nach Ende des Festes gegen ein Foto von Touristenbeinen ausgetauscht. 

Dieses Foto machte ich in Sao Martinho auf der Estrada Monumental. Dort fotografierte ich auch schon Baustellen und erklärte deren Sinn, der sich nur jedem erschließt, der meinen Beitrag gelesen hat. 

Solche plausiblen Erklärungen würden mir heute nicht mehr so leicht fallen, denn ich als Radfahrer gerate entweder nach dem Forum Madeira im Gegenverkehr oder werde vorsichtshalber zum Fußgänger, der sein Rad schiebt. Allerdings: Wenn etwas fertig ist, sieht es schick aus. Nur: Fertig wird nicht viel. 

Wie dem auch sei: Mit dem Foto von den Touristenbeinen kamen weitere Bestellungen meines Foto-Buches, das nun in der Kategorie Fotojournalismus  auf Platz 23 landet und in der Kategorie Wanderurlaub auf Platz 155.  


Dienstag, 26. Oktober 2021

Alltägliches (144)

Hier anschauen.

Immer der gleiche Fehler zum Ende der Sommerzeit

Touristinnen und Touristen aus Deutschland werden am Wochenende auf Madeira wieder den gleichen Fehler machen wie seit Einführung der Sommer- und der Winterzeit. Sie werden die Liegestühle in der Nacht zum Sonntag ins teure Hotel bringen, weil sie es so gelernt haben: Im Frühling stellt man die Liegestühle raus, im Herbst rein. 

Das Personal teurer Hotels hat sich längst daran gewöhnt und stellt die Liegestühle am 31. Oktober wieder raus. Damit die Touristinnen und Touristen aus Deutschland daraus nicht schließen, dass sie sich im Kalender versehen haben, bekommen alle deutschen Touristinnen und Touristen zum Frühstück einen Kalender, der nur aus einem Tag besteht. Dem 31. Oktober.

In preiswerten Hotels können Touristinnen und Touristen aus Deutschland diesen Fehler nicht machen. Dort gibt es keine Liegestühle.

 

Samstag, 23. Oktober 2021

Madeira-Alltag (II)

Sie sonnt sich seit Wochen
im Katharinenpark, wird
aber nicht braun.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Beeindruckende Statistik

Tourismus geht durch die Decke
Hier klicken

"Madeira Observer" stark verbessert
Sonia und der alte Fischer

Radtour bei Bilderbuchwetter
Wäschetrockner und Schlüsseldienst

Nächster Überfall
Tauben bleiben kriminell

Ein Gespräch über die Küche
Was Touristen unbedingt probieren müssen

Mit dem Bus nach Camacha
Tolle Kurven

Katharinen-Park und Platz des Volkes
Feierliches und sportliches Funchal

Hannover und Funchal
Über Fahrräder und Wohnungen

Wahlwerbung
Immer voraus mit nur einer Frau?

Unberechtigte Kritik
Tolle Baustellen in der Estrada Monumental

Keine Stubenhocker
Immer mehr Touristen wollen etwas erleben

Covid-19
Von unsinnigen und von sinnvollen Maßnahmen

Liebe Virginia
Der Präsident von Madeira hat nicht recht

Schattendasein beendet
Absperrung macht auf Gedenkstein aufmerksam

Reisen in Corona-Zeiten
Fast überall ist Ausland

Ein Jagdterrier warnt
Vorsicht, nicht jedes Herrchen ist gut für euch

Altstadt von Funchal
Diese Ruine stinkt vielen

Fußball zum Heulen
Lionel Messi und Nacional Funchal

Estrada Monumental
Beim Scheich hinterm Zaun

Fotos zum Glück undeutlich
Jugend ist immer vorübergehend

Virologen haben hitzefrei
Die Masken fallen immer häufiger

Papst trainiert schon
Ronaldo und Messi gehören zum alten Eisen

Unsere Wohngemeinschaft (Teil 2)
Nebenan stirbt ein Mensch

Hoffnung bleibt
Können Kinder von Madeira die deutsche Sprache retten?

Wichtige Mitteilung
Mücken bekommen keinen Stich mehr

Lernprozess
Fußball-Portugiesisch immer besser

Mit dem Bus unterwegs
Ein Fahrplan gleicht dem anderen

Bald keine Fragen mehr
Hinter den sieben Bergen Rad gekauft

Jetzt auch im Corona-Archiv
Der Mann, der nie lächelt

Er grüßt wieder
Der Bettler, der kein Obst mag

Gefährliche Straßen
Gott schützt die Radfahrer

Nach den Kommunalwahlen
Insel bekommt einen Goldrand

Bei Radtour entdeckt
Der Platz meiner Träume

Taberna do Arieiro
Griechischer Wein in Sao Martinho

Immer mit Beifahrer
Frauen in hübschen Käfern

Ruine in Altstadt
Fenster für jedes Klima

Recherchen in einem Restaurant
Darum leben Frauen länger als Männer

Eindrucksvoll
Die Bilder von Marcelis Maltez

A Malta do Diário
Internationaler Mädchentag

Wer ist toller?
Hannover oder Funchal?

Vorarbeiten
In Funchal brennen viele Lichter

Nie wieder Machtwechsel
Sozialdemokratisch für immer

Man kann sagen, was man will
Die Antwort lautet immer Benfica


Donnerstag, 21. Oktober 2021

Alltägliches (142)

Ein Hochhaus schwimmt
davon. Foto: Tjaden

Doch kein Hotel-Diebstahl in Sao Martinho

Mein erster Gedanke im Katharinenpark: Da hat jemand eines dieser hässlichen  Hotelbauten in Sao Martinho gestohlen und schwimmt damit davon. Dennoch alarmiere ich nicht die Polizei, denn die würde mir wahrscheinlich sagen müssen: Was Sie da gesehen haben, war ein Kreuzfahrtschiff. Die sehen so ähnlich aus wie die Hotels in Sao Martinho. 

Meine Befürchtung: Passagiere, die in einem der Hotels in Sao Martinho übernachtet haben, könnten bei Dunkelheit vergessen, dass sie inzwischen wieder an Bord sind und einen Spaziergang machen wollen, bei dem sie über Bord gehen würden. 

Meine Hoffnung: Die meisten, die eine Kreuzfahrt buchen, bleiben überall nur kurze Zeit und übernachten stets an Bord. Sie können ihr Schiff also gar nicht mit einem der Hotels in Sao Martinho verwechseln.  

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Freitag, 15. Oktober 2021

Alltägliches (138)

Von ihnen bekommt das
Fett sein Fett weg. 

Helden dürfen nicht zu dick sein

Auch auf Madeira gibt es Kinder, die zu dick sind. Schlanker werden können sie mit Bananen von der Insel. Deswegen wird die Banane am 8. November zu einer Heldin in der Serie "Heróis da Fruta", die ab morgen von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wird. Der 16. Oktober ist Welternährungstag.

Nicht nur im Fernsehen verleihen Obst und Gemüse aus Portugal Superkräfte, sondern auch in Malbüchern, die bei Aldi 2,99 Euro kosten. Dazu gibt es Miniäpfel, Minibirnen, Minikarotten und Miniwasser. Außerdem wird in Schulen Obst verteilt. 

Die Fernsehserie beginnt morgen mit Kiwi aus Portugal und endet am 10. November mit Äpfeln aus Alcobaca. 

Dass Kinder aber auch aufpassen müssen, dass sie nicht zu dürr werden, lernen sie aus dem Bilderbuch "Wenn Zahlen Streit bekommen", das ich mit einer Achtjährigen aus Lübeck, das ist eine Stadt in Schleswig-Holstein, herausgegeben habe. 

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Alltägliches (137)

Vorarbeiten für die 
Weihnachtsbeleuchtung.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
In Funchal brennt viel Licht

Gestern habe ich meiner Vermieterin mitgeteilt, dass ich länger als ein Jahr in meiner Unterkunft bleiben möchte. Ich bin also auch nach dem 31. Januar 2022 noch auf Madeira. Und schon steigen in Funchal Arbeiter auf Leitern und verlegen Leitungen, um die City und den Hafen hell erleuchten zu lassen. 

Eine ähnliche Ehre ist mir auch schon Anfang des Jahres zuteil geworden. Als ich am 5. Januar ankam, erstrahlte die Stadt im Lichterglanze. Das war auch noch so, als ich am 27. Januar den Mietvertrag unterschrieb. Auch Anfang Februar brannte in Funchal immer noch viel Licht.

Natürlich ist mir bekannt, dass es Leute gibt, die andere Gründe für die helle Beleuchtung nennen. Ihren Behauptungen zufolge soll vor über 2000 Jahren an einem 24. Dezember in Bethlehem ein Kind geboren worden sein, das als Erwachsener Missstände anprangerte und unschuldig hingerichtet wurde. Vorher soll Jesus noch die katholische Kirche gegründet haben. Angeblich steht das so in einem Buch, das Bibel genannt wird.

Das steht dort aber gar nicht. Und noch eine Frage: Wenn jemand am 24. Dezember Geburtstag hat, bestellt man dann die Torte bereits im Oktober?  


 

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Alltägliches (136)

 

"Freunde Niedersachsen und
Umgebung"
bei Facebook.
Wer denn nun? Hannover oder Funchal?

Im Facebook wird gerade die Behauptung verbreitet, dass die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover die "absolut tollste Stadt der Welt" sei.

Hier dagegen höre und lese ich oft, dass diese Auszeichnung Funchal gebührt. Deshalb habe ich bei Facebook eine Diskussion angezettelt. 

Samstag, 9. Oktober 2021

Alltägliches (135)


Heute als Beilage in der
"Diario de Notícias" zum
Internationalen Mädchentag.

Liebe Mädchen,

wer von euch noch weiß, was eine Tageszeitung ist, kann gleich den nächsten Absatz lesen. Für alle anderen: Tageszeitungen sind so was Ähnliches wie Suchmaschinen, nur aus Papier. Allerdings funktionieren sie ohne Strom, man kann sie deshalb auch weder aus- noch einschalten. Wie jede Suchmaschine suchen Tageszeitungen, was wichtig ist und verbreiten es. Was für euch wichtig ist, ist allerdings nicht für alle wichtig. Für die Älteren sind es die Todesanzeigen, für euch beispielsweise "A malta do diário".

Der ist kleiner als die Tageszeitung. Eure Hände sind ja auch kleiner als die Hände der Erwachsenen, die noch eine Tageszeitung wie beispielsweise "Diario de Notícias" lesen. Diese Erwachsenen braucht ihr aber, wenn ihr Mitglied eines Clubs werden wollt, der viel Erfreuliches verkündet. 

Das tun auch die Mitglieder, erzählt Malta auf Seite 2: "A Malta voltou á escola e há tantes novidades para contar. Os nossos amigos e amigas mandaram muitos cartas á Malta do bem sobre o que tem feito nestes dias de escola. Continuem a mandar mensagens que nós adoramos."

Malta geht also wieder zur Schule, erfährt dort viel Neues und bekommt auch Post, wie die von der neunjährigen Sofia Andrade: "Viste e discurso da Greta Thunberg na Itália? E uma menina com grande coragem que luta todos os dias pelo nosso Planeta e diz coisas importantes aos adultos que andam entretidos com o blá blá blá."

Solche Mädchen wie Greta Thunberg und  Sofia Andrade braucht das Land, damit es davon immer mehr gibt, wird am 11. Oktober der Internationale Mädchentag gefeiert. 

Siehe auch



Freitag, 8. Oktober 2021

Alltägliches (133)


Bringe gern Aschenbecher für Aufräumarbeiten mit

1. Oktober 2021. Die Video-Aufnahmen, die Sonia Teixeira am 28. September 2021 gemacht hat, sind beeindruckend. Die Mitarbeiterin des Fischrestaurants "O velho pescador" glaubte schon, dass nun gründlich aufgeräumt wird. Sie täuschte sich. Der "Madeira Observer" auch.

Der Müll, den die Feuerwehrleute aus der Ruine holten, liegt seitdem vor der Ruine. Viele Touristinnen und Touristen, die durch die Altstadt von Funchal spazieren, bleiben in der Rua Santa Maria vor der Absperrung stehen und trauen ihren Augen nicht.

"Hat es hier gebrannt?", fragt mich eine Frau aus Sachsen.

"Lass uns schnell weitergehen", sagt ihr Mann. "Vielleicht gibt es dort auch schon Ratten."

Auch auf der anderen Seite der Gasse gibt es eine Absperrung-direkt vor dem Eingang eines Souvenir-Shops, in dem ich gestern Nachmittag einen Aschenbecher gekauft habe, den ich gern mitbringe, falls ich beim Wegschaffen des Mülls helfen soll. 

P. S. Seit heute Nachmittag liegt dem Rathaus eine weitere Beschwerde vor. Beschwerdeführer ist ein Restaurantbesitzer aus der Altstadt. 

Foto: Heinz-Peter Tjaden
8. Oktober 2021. Die Absperrung ist wieder verschwunden, die Gasse ist besenrein, die Fenster und andere Öffnungen der Ruine sind mit Brettern zugenagelt worden.