Posts mit dem Label Blumeninsel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Blumeninsel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 2. Juli 2021

Alltägliches (XXXXV)

Foto: Heinz-Peter Tjaden
Sonia und der alte Fischer

Reisen bildet. Besonders, wenn man - wie ich - mit dem Fahrrad unterwegs ist und dieses Rad manchmal auch schiebt. Durch die Altstadt von Funchal nämlich. Denn Sonia, über die ich bereits im Januar berichtet habe, will nicht nur bei jeder Begegnung wissen, was ich von den Spielen bei der EURO 2020 halte, sie liest auch regelmäßig den "Madeira Observer", der natürlich immer besser werden soll, damit auch die Gäste des Restaurants "O velho pescador" ("Der alte Fischer") weiterhin gern diese internette Zeitung lesen.

Der Name des Restaurants, in dem Sonia und ihr Mann arbeiten, ist die erste Verbesserung, denn diesen Namen habe ich im Januar noch nicht erwähnt. Neben dem Eingang gibt es ein Bild von einem alten Fischer. Das hat Wolfgang Lass aus dem Ostseebad Rerik 2020 gemalt. Auch der Schriftzug über dem Eingang stammt von ihm. Außerdem die Meerjungfrau auf einer Tür in der Nähe des Lokals. Bei diesen im Januar noch fehlenden oder mangelhaften Informationen handelt es sich um weitere Verbesserungen. 

Alltägliches (XXXXIV)

Nicht nur der Flughafen
wird immer lebendiger, 
die Statistiker werden
es auch.
 
Madeira muss anbauen

Das ist die beeindruckendste Statistik, die ich jemals gesehen habe. Jede Steigerungsrate geht bei den Prozentzahlen in die Tausende.  Veröffentlicht wird dieses Zahlenwerk heute im "Jornal da Madeira" auf Seite 15, die ich beim Kaffee trinken vor einer Taverne gleich herumgezeigt habe. Die Begeisterung war riesengroß. Wir waren uns einig: Wenn das so weitergeht, muss Madeira mehrere Inseln anbauen.

Als Vergleichsmonate für die Entwicklung im Tourismus-Sektor wurden der Mai 2021 und der Mai 2020 herangezogen. Das konnte nur sensationell klingende Zahlen nach sich ziehen: 4850,2 Prozent plus bei den Gästen, 4035,4 Prozent plus bei den Übernachtungen. Denn im Mai 2020 war die Insel wegen Corona dicht. Kein Restaurant war geöffnet, kein Café, kein Museum, kaum etwas hätte Touristinnen und Touristen nach Madeira locken können, bereits gebuchte Reisen mussten storniert, Flüge und Kreuzfahrten gestrichen werden. 

Nur ein Vergleich der Monate Mai 2021 und Mai 1421 wäre noch beeindruckender ausgefallen. Denn vor 700 Jahren soll sich ein Liebespaar auf die Insel verirrt haben, das zudem nicht lange zu zweit war. Sie stammte aus England und starb schon bald, er stammte aus Schottland und starb kurz darauf.    

Dienstag, 1. Juni 2021

Euro 2020 (I)

Die Jungen dürfen
schon einmal weiter
vom Titel träumen.
Ronaldo etwas später, aber mit viel Energie auf dem Rasen

"Ich habe viel gelernt von Raphael Guerreiro", sagt der 18-jährige Nuno Mendes von Sporting Lissabon über den 27-jährigen Spieler von Borussia Dortmund in der Sportzeitung "A Bola". Nichts mehr lernen kann Cristiano Ronaldo. Über den 36-Jährigen heißt es in einer Bildunterschrift: "Cristiano Ronaldo war der letzte, der gestern Nachmittag im Training auf das Spielfeld trat, aber er tat es mit der üblichen Energie."

Klingt alles sehr entspannt, während man auf Seite 25 erfährt, dass es in der deutschen Nationalelf vor der EURO 2020 einen nervösen Mats Hummels gibt, weil ihm während des Turniers eine Führungsrolle zugedacht werde. Der 32-Jährige wertet die in ihnen gesetzten Erwartungen laut "A Bola" aber auch als Belohnung für harte Arbeit. Denn vor kurzem gehörte er noch zu den ausgemusterten Nationalspielern. 

Doch in der "grupo de morte" können weder Joachim Löw noch Fernando Santos auf gewisse Spieler verzichten, der portugiesische Nationaltrainer hätte sich das bei Ronaldo auch nicht getraut, weil der selbst entscheidet, wann er zurücktritt, während der deutsche Nationaltrainer, der von der Sportzeitung "A Bola" Joachim Low genannt wird, erst einmal von seiner Mannschaft gezwungen werden musste, seinen Augen nicht mehr zu trauen, bis er erkannte, wo ein Spieler wie Mats Hummels überall fehlte (gilt auch für Thomas Müller). 

Wenn das Sprichwort "Wie die Alten sungen, so singen auch die Jungen" auch umgekehrt gilt, müssen sich weder Deutschland noch Portugal bei der EURO 2020 Sorgen über das Weiterkommen machen. Denn bei der U21-Europameisterschaft haben beide Mannschaften das Halbfinale erreicht.

EURO 2020 (II): Im Netz schon Europameister 

Mittwoch, 26. Mai 2021

Alltägliches (XXX)

Super, diese Preise!
Mathematik für Biertrinker


Kürzlich hat das "Journal Madeira" eine Rangfolge der Schulen nach Durchschnittsnoten veröffentlicht. Dagegen protestierten mehrere Schulleiter, weil sie dieses Ranking nicht für sinnvoll hielten. Sinnvoller wäre wohl auch eine Veröffentlichung der Durchschnittspreise für Bier in den "Continente"-Supermärkten, die schon einmal "Observer"-Thema waren.

Madeira hat sein eigenes Bier, das "Coral" heißt, dieses Bier läuft bei "Continente" aber außer Konkurrenz für 1,24 Euro die 0,33-Liter-Dose. In Portugal gern getrunken wird "Sagres". Kostet ein paar Schritte weiter 1,19 Euro die 0,33-Liter-Dose. Dieses Bier gibt es auch in 0,25- und in 0,5-Liter-Dosen.

1,19 Euro durch 33 mal 25 macht o,92 Euro für einen viertel Liter und 1,84 Euro für einen halben Liter. Bei "Continente" nicht. 0,25 Liter kosten 0,49 Euro, ein halber Liter 0,87 Euro.

Nun raten Sie mal, für welche Dose ich mich entschieden habe. Falsch. Für keine. Auf meinem Heimweg gibt es mehrere Supermärkte. Dort kostet die 0,33-Liter-Dose 0,59 Euro. Ohne viel Rechnerei.  


Montag, 24. Mai 2021

Alltägliches (XXIX)

Hat auch mal als modern
gegolten. 

Rui Barreto stellt die
Initiative vor.
Fotos (4): Heinz-Peter Tjaden


Busse sollen auf Spitzenplätze in Europa fahren

Tania und Patricia zeigen schon einmal die Fotos herum, die sie gemacht haben, denn dass man diese Fotos morgen auch in der "Diario de Notícias" und im "Journal Madeira" erkennen kann, ist durchaus nicht sicher. 

  "Wir werden weitermachen" hat heute Nachmittag das Motto auf dem Praza do Povo  in Funchal gelautet, fünf schicke Busse und ein Oldtimer bildeten die Kulisse für die Präsentation einer Initiative für die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs. Regionalsekretär Rui Barreto: "Wir wollen zu den Modernsten und Attraktivsten unter den Besten Europas gehören."

Einer der Ehrengäste setzt für die Fotografen die Maske auf und wieder ab, als die Fotos auf den Speicherkarten sind. Vorher hat er seine Krawatte aus der Aktentasche geholt und umgebunden. Die Kulissen-Busse sind schick, da will auch er schick sein. Für Funk, Fernsehen und Presse. Alle sind da.

Presse, Funk und
Fernsehen, alle sind da.


Sind meine Fotos nicht
toll geworden?

Freitag, 21. Mai 2021

EURO 2020


Ich habe Ronaldo
die Sportzeitung
"A Bola"
vorbeigebracht.
Foto: Tjaden

 Der alte Mann gewinnt noch mehr

 Ist Cristiano Ronaldo auch noch dabei, wenn Portugal zum zweiten Mal den   Europameister-Titel verteidigt? Das ist Trainer Fernando Santos bei der   Vorstellung des Kaders für die EURO 2020 (EM) zwar nicht gefragt worden,   gefragt wurde er aber, ob Ronaldo auch in drei Jahren noch für die   portugiesische Nationalelf spielt. Die Antwort: "Nao sei...Mais tres   anos...Com o Cristiano é sempre dificil dizer. Aquilo é uma máquina!" ("Ich   weiß nicht...Noch drei Jahre...Bei Cristiano ist es schwer zu sagen. Das ist   eine Maschine!")

Maschinell betrachtet kann die portugiesische Nationalelf jedenfalls derzeit noch nicht auf den 36-Jährigen verzichten, auch wenn nicht mehr jeder Schiedsrichter in der Lage ist, zu erkennen, ob Ronaldo ein Tor erzielt hat oder nicht. Aber bei den EURO-Qualifikationsspielen wurden in acht Spielen immerhin elf seiner Treffer anerkannt. 

Außerdem gilt in vielen europäischen Ligen inzwischen: Wenn man sich schon Cristiano Ronaldo nicht leisten kann, dann aber einen anderen Spieler aus Portugal. Die meisten Spieler, die laut der Sportzeitung "A Bola" zu den "Os nossos 26" gehören, kicken für Wolverhampton. Zwei kennt man aber auch aus der deutschen Bundesliga: Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund und André Silva von Eintracht Frankfurt. Auch Jürgen Klopp kennt einen der Portugiesen, die am 15. Juni gegen Ungarn in das Turnier starten: Diogo Jota spielt für Liverpool.

Wenn Deutschland am 19. Juni in München gegen Portugal verlieren sollte, dann wenigstens gegen keine völlig Unbekannten, von denen auch bekannt ist: In ihren Reihen spielt ein alter Mann, der noch mehr gewinnen will.  Jedenfalls maschinell betrachtet.


Mittwoch, 19. Mai 2021

Alltägliches (XXVIII)

Fußgängerinnen und Fußgänger lieben Radwege

Die werden auf Madeira beim Straßen- und Wegebau oft vergessen: Radwege. Bei meinen Radtouren von Sao Martinho in die City von Funchal steht mir nur einer zur Verfügung. Und den muss ich auch noch teilen. Mit Frauen und Männern, die auf der Estrada Monumental  zu Fuß unterwegs sind, aber  von Fußwegen nichts halten. 

Die Zweiseitige.
Sie geht schön mittig, damit nicht nur Radfahrer, die von vorne, sondern auch Radfahrer, die von hinten kommen, auf den Fußweg ausweichen müssen.








Die Einseitige.
Sie ist eine eher entgegenkommende Fußgängerin.










Die Mehrseitigen.
Für diese Gruppe führen alle Wege in die City.  


Sonntag, 16. Mai 2021

Alltägliches (XXVII)

Pünktlich sein.

Auf die Minute genaue Verspeisung des einwandfreien Inhaltes von "pingo doce"-Joghurtbechern

"Consumir até 28. Mai 15.17 Uhr." Das passt mir. Denn der 28. Mai ist ein Freitag. Um 15.17 Uhr alle vier Joghurt-Becher ausgelöffelt zu haben, dürfte kein Problem sein. Ich muss vorher nur alle Uhren kontrollieren. Nicht auszudenken, wenn ich nicht pünktlich fertig wäre.

Auch sonst nimmt es "pingo doce" sehr genau. Jeder Joghurt-Becher ist ein Lesebuch. Nur der Deckel ist spärlich beschriftet. Bis auf die minutengenaue Verfallszeit wird dort nur die Sorte verraten. Ich habe Morango genommen. Und zwar in kleinen Stücken. Pedacos Morango also.

Besonders beeindruckend ist die Rückseite des Bechers. Dort wird mir nicht nur schriftlich, sondern auch mit Symbolen  versichert, dass der Inhalt in jeder Hinsicht einwandfrei ist. Dafür garantieren demnach anerkannte Institute. Erinnert werde ich auch an die minutengenaue Verfallszeit: "Consumir até: ver tampa."

Auf den Joghurt-Bechern nennt das 41 Jahre alte Unternehmen zudem eine Service-Nummer, die ich Tag und Nacht anrufen kann: 808 20 45 45. Sollte ich also die minutengenaue Verfallszeit während des Joghurt-Genusses überschreiten, könnte ich mich in Lissabon erkundigen, was nun zu tun ist oder gemacht werden muss. 

Von das Beste hoffen bis Magen auspumpen lassen, dürfte es für mich viele Möglichkeiten geben. Die auf dem Becher unter der Telefonnummer empfohlene "Visite o site" empfiehlt sich dann wohl nicht mehr. Zeit im Überfluss hätte ich erst wieder nach der ersten Visite eines Krankenhausarztes. Auch für www.pingodoce.pt.



Donnerstag, 13. Mai 2021

Alltägliches (XXVI)

Was ist da
drauf?
In Beilage deutlich erkennbar: Auch in Calheta wimmelt es von Präsidenten

Der Kampf um die Rathäuser auf Madeira hat begonnen. Das "Journal Madeira" (JM) ist bestens darauf vorbereitet. Versichert der stellvertretende JM-Chefredakteur Miguel Silva auf Seite 3 der heutigen Beilage über Calheta. Um die Sache nicht zu kompliziert zu machen: Auf Madeira wimmelt es in der Politik nur so von Präsidenten, wer an der Spitze von irgendwas steht, ist einer. 

Das läppert sich, denn zum Landkreis Calheta gehören Arco da Calheta (3168 Einwohner), Estreito da Calheta (1605 Einwohner), Ponta do Pargo (909 Einwohner), Prazeres (704 Einwohner), Faja da Ovelha (899 Einwohner), Calheta (3160 Einwohner), Jardim do Mar (204 Einwohner) und Paul do Mar (871 Einwohner). Das sind schon einmal acht Orte mit acht Präsidenten. 

Wie die derzeitigen aussehen, kann man in der Beilage auf den Fotos erkennen. Das kann man von den anderen Fotos nur selten sagen. Was außer den Präsidenten abgebildet wird, erfährt man meistens nur aus der Bildunterschrift. "Ein Kunstwerk an jeder Ecke" soll man auf Seite 3 entdecken. 

Links oben in dem Bilderbogen erahnt man vier Blumentöpfe, darunter ein Fahrrad an einer Mauer und schließlich einen Mann, der einen Sonnenuntergang bewundert. Die Mitte von der Mitte des Bilderbogens wird mit zwei völlig misslungenen Abbildungen gefüllt, auch links versagen die Sehnerven der Betrachterinnen und Betrachter. 

In Calheta sind laut JM-Bilderbogen die Details wichtig, die Besucherinnen und Besucher seien in der Natur in bester Gesellschaft. Das hätte man dem Fotografen sagen sollen. Oder der Druckerei?

Dienstag, 11. Mai 2021

Alltägliches (XXIV)

Fotografiert im Park rund
ums Bürgerzentrum von
Estreito da Calheta von
Heinz-Peter Tjaden

Calhetas Lockruf für digitale Nomaden

Digitale Nomaden sind fast schon täglich Thema in den Medien. Auf Madeira gibt es davon inzwischen fast 2 000. Nun will auch Calheta junge Leute anlocken, die am Computer Ideen entwickeln und verbreiten. Irgendwann ziehen sie dann weiter.

"Calheta schafft die Basis für digitale Nomaden", meldet heute "Diario de Notícias". Bürgermeister Carlos Teles erhofft sich eine wirtschaftliche Belebung der Region. Bei digitalen Nomaden handele es sich zwar um eine "spezielle Sorte von Touristen", aber sie seien gut für den lokalen Handel. Dazu zählt Teles Supermärkte, Bars und Restaurants.

Auch Madeira-Präsident Miguel Aubuqerque fördert den digitalen Fortschritt. Bis Ende Juni läuft ein Pilotprojekt, bei dem Fachleute den digitalen Nomaden mit Rat und Tat zur Seite stehen.   

Samstag, 8. Mai 2021

Das Haus Avis und ich

Wichtiger Mann.

Der älteste Ort der Blumeninsel: Machico

Ich habe Madeira im Dezember 2018 entdeckt. Im deutschen Fernsehen. Dort lief eine Reportage über die Blumeninsel, die mich an meinen Computer trieb. Ich buchte einen Flug nach Funchal, fand mit dem 29 Madeira Hostel eine Unterkunft und packte meine Koffer. Wir schrieben den 18. Dezember, als ich am Flughafen in ein Taxi stieg, wegen eines tropischen Windes lagen die Temperaturen weit über 20 Grad, der Taxifahrer erklärte mir die ersten Sehenswürdigkeiten und das Wichtigste: Cristiano Ronaldo wurde hier geboren und hatte ein eigenes Museum.

Bis das in Beilagen von "Diario de Notícias" und des "Journal Madeira" gewürdigt wird, werde ich noch etwas warten müssen. Heute war erst einmal Machico dran. So heißt der älteste Ort auf Madeira, am 8. Mai 1440 bekam der Kapitän Vaz Teixeira von Heinrich dem Seefahrer die Genehmigung zur Besiedelung. Dazu heißt es in der Beilage von "Diario de Notícias": "Machico liegt an der Ostküste der Insel und zeigt eine faszinierende Geschichte, die uns an die Zeit der portugiesischen Entdeckungen erinnert. Wir erinnern uns daran, dass genau hier im Jahr 1419 die ersten Kapitäne Madeiras gelandet sind."

Die Geschichte Portugals als führende europäische Handels- und Seemacht hat 1383 begonnen, als sich der nichteheliche Abkömmling des Hauses Burgund, Johann von Avis, zum König ausrief und die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis, gründete. Heinrich der Seefahrer (1394 bis 1460) schickte Schiffe los, um ein Kolonialreich zu errichten.

Heute ist Portugal keine führende Nation Europas mehr, außer im Fußball. Zwei Mannschaften der Insel spielen in der ersten Liga, wobei Nacional Funchal um den Klassenerhalt bange muss, während sich Maritimo Funchal wohl retten kann.

Machico dagegen hat zwar keine erstklassige Fußballmannschaft, dafür laut "Diario de Notícias" fünf "Kronjuwelen": sich selbst, Canical, Santo António da Serra, Porto da Cruz und Agua de Pena. In Agua de Pena gewährt die Landebahn des internationalen Flughafens von Madeira einen fantastischen Blick auf das Blau des Ozeans, heißt es in der Beilage.

Die Sehenswürdigkeiten von Machico

Der Zarco und ich 



Freitag, 7. Mai 2021

Reisenotizen

Morgens in Funchal.
Vor Reise 3
Hat Ta recht?
Hier lesen

Die vierte Reise

Zum ersten Mal auf Deutsch und Portugiesisch
Hier klicken

Die vierte Reise
Madeira als Zauberwort
Hier klicken

Nach der vierten Reise
Blog und Ferienhaus finden
Hier klicken

Die fünfte Reise
Dieses Mal südwestlicher
Hier klicken

Neue Broschüre
Wieder mit Madeira-Tagebuch
Hier klicken

Blog-Statistik
Wer liest diesen blog?
Hier klicken

EM-Reise
Ohne Frau, die Ronaldo nicht mag 
Hier klicken

Busunglück im April 2019
Prozess schleppt sich dahin
Hier klicken 

Erdbeben
Tausende flüchten aus ihren Häusern
Hier klicken

EM-Reise
Muss leider verschoben werden
Hier klicken

Sechste Reise
Noch nicht verwirrt

Nach geklautem Tor
Ronaldo wirft Kapitänsbinde weg

Korbschlitten
Verlass auf Regenreifen

Corona-Virus
Schutz für Patienten mit seltenen Krankheiten

Sonntag, 2. Mai 2021

Alltägliches (XXII)

In einem Supermarkt
gekauft.

Nicht nur der Vater von Jesus, auch ich wurde geschätzt

"Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.". Heißt es im Evangelium nach Lukas. Auch ich wurde dieser Tage geschätzt. Bei einer Volkszählung, für die ich per Brief einen Code bekam. Nicht, weil ich wie Joseph aus dem Hause David stammte, war ich nach Madeira gezogen, auch nicht, weil ich aus dem Hause Tjaden stamme, sondern weil mir die Insel bei jedem Aufenthalt besser gefiel. 

Der Code funktionierte, gefragt wurde ich online erst einmal nach meinen Personalien, so fand das Volkszählungs-Programm heraus, dass ich ein Ausländer war. Gefragt wurde ich nun, ob ich lesen und schreiben könne. Darüber wunderte ich mich sehr, denn ohne diese Fähigkeiten wäre ich wohl kaum in dem Online-Fragebogen so weit gekommen. 

Lesen und schreiben kann ich zwar, aber mit Portugiesisch habe ich so meine Probleme, deswegen nutze ich jede Gelegenheit zum Lernen. Neulich im Katharinenpark, als ein kleines Mädchen seinem Bruder die Zahlen von eins bis zehn beigebracht hat. Ich lauschte und radelte dann weiter zu einem Supermarkt. Dort kaufte ich mir ein Bilderbuch für Zwei- bis Siebenjährige.

Heute saß ich am Atlantik und staunte darüber, wie viel Portugiesisch die Kleinen auf Madeira in dem Alter bereits beherrschen. Schon den Titel "Historias de Encantar" ("Geschichten der Verzauberung") verstand ich nicht. Dennoch unverzagt schlug ich das Buch auf. Eine der Geschichten handelte von dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Verzeihung, Cum-ex, wieder Verzeihung, Tipp-ex, handelte von "O Pinóquio". Sie wurde so eingeleitet: "Certo dia, Gepeto decidiu fazer um boneco. Era um boneco grande, de madeira, que tinha as pernas e os bracos articulados. Quando o terminou, disse em voz alta: Adorava que tu fosses/Um menino verdadeiro!/ Sempre desjei um filho/um enterno companheiro!"

Was für diese Holzpuppe gelten soll, wünscht sich die SPD auch von ihrem Kanzlerkandidaten? Der dritte Absatz passt übrigens zu dem eingangs erwähnten Joseph: "Durante a noite, uma fada entrou na casa do carpinteiro e, enquanto ele dormia, pegou na varinha mágica e deu vida ao boneco." Nun finden Sie in diesem Satz mal das Wort "Zimmermann". 

Dienstag, 6. April 2021

Umzugs-Tagebuch

So könnte mein Umzugs-
Flieger aussehen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Tipps und Anregungen

Bei Portal angemeldet
Hier klicken

Antwort von Maklerin
Continua na Madeira

Rücksichtsvolle Bohrung
Keine Viren gefunden

Im Supermarkt
Der Turm in der Corona-Schlacht

Liebt die Natur
Das 110. Talent im Hostel
Umzugs-Tagebuch beendet

Dienstag, 16. März 2021

Alltägliches (XV)


Sag es mit Oscar Wilde


Wenn du einen Spruch suchst, der die anderen aufschrecken, nachdenklich machen oder zum Schmunzeln bringen soll, dann schlag bei dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde nach. Auch Jacinta Melim von der EGS Santa Cruz hat das als "Chefredakteurin für einen Tag" der "Diário de Notícias"-Beilage "Ponto e Vírgula" getan. Sie zitiert in ihrem Grußwort den 1854 in Dublin geborenen und 1900 in Paris gestorbenen Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker, der viel über Frauen nachgedacht hat und bei jeder Analyse gescheitert ist, der aber dennoch dafür plädierte, Frauen jede Chance zur Entfaltung zu geben. Das könne nur gut für alle sein, meinte Wilde, obwohl er sicher war, dass Frauen und Männer vieles sein können, nur keine Freunde.

Die Tatsache, dass sich eine Schülerin Gedanken über die Gleichberechtigung von Mann und Frau macht, zeugt davon, dass es auch auf Madeira noch viel zu tun gibt. "Normalerweise verbinden wir Freiheit mit Macht und dies wiederum mit etwas Positivem", schreibt Jacinta Melim. Aber? An die Macht sei nur schwer heranzukommen. Einerseits könne man sich als Frau glücklich schätzen, "in dieser Zeit" geboren zu sein, denn es sei ein langer Weg gewesen, bis Frauen nicht mehr unterdrückt worden seien, aber wieder ein Aber  von Jacinta Melim: "Dieser Weg ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen, denn die Ungleichheit der Geschlechter bleibt bestehen, und wir werden sicherlich weiter kämpfen müssen, um das Patriarchat zu stürzen."

Da laut Oscar Wilde Unzufriedenheit der erste Schritt zum Erfolg ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

"Ponto e Vírgula" ist ein Projekt von Tageszeitung und Bildungsministerium  

 

Montag, 15. März 2021

Alltägliches (XIV)

"Journal Madeira" feiert
Handballer und 
Christiano Ronaldo. 
Cristiano Ronaldo: Kann von den Medien endlich wieder gefeiert werden

Das macht man nicht. Sind sich die Printmedien am Mittwoch auf Madeira einig gewesen: Man nimmt nicht Cristiano Ronaldo als abgelichtetes Symbol für das Ausscheiden von Juventus Turin gegen den FC Porto in der Champions League. Der 36-Jährige spielte zwar seltsam verhalten, traf zweimal sogar den Ball nicht und verfehlte einmal auf seltsame Weise das gegnerische Tor, aber auf Madeira geboren ist und bleibt auf Madeira geboren. 

Das macht man dagegen gern. Heute feiern die Printmedien auf Madeira Cristiano Ronaldo als "besten Torschützen in der Geschichte des Weltfußballs", denn nach einem Hattrick in der italienischen Serie A gegen Cagliari Calcio schraubte er sein Trefferkonto auf 770. Bis dahin führte die brasilianische Fußball-Legende Pele mit 667 Toren. 

Als neuer Rekordhalter dachte Cristiano Ronaldo laut "Journal Madeira" auch gleich an seinen Geburtsort: "Das ist etwas, von dem ich als Kind auf Madeira nie geträumt habe." So weit konnte er damals wohl auch noch nicht zählen: 450 Tore für Real Madrid, 118 Tore für Manchester United, 102 Tore für Portugal, 95 Tore für Juventus Turin und fünf Tore für Sporting Lissabon. 

Sonntag, 14. März 2021

Alltägliches (XIII)

Hat den schnellsten
Bettler von
Funchal stets
beeindruckt. 

Der schnellste Bettler von Funchal

Bettlerinnen und Bettler gehören zum Straßenbild in Funchal, nicht nur im Zentrum, sondern auch im Hotelviertel. Die beiden im Hotelviertel nehmen die Passanten allerdings kaum wahr, weil sie mit ihren Smartphones beschäftigt sind. Nur, wenn sie nicht  zu zweit sind, sprechen sie die Vorübergehenden gelegentlich auch einmal an. 

Den schnellsten Bettler gibt es im Zentrum von Funchal. Ihn kenne ich schon seit meinem ersten Aufenthalt auf der Blumeninsel im Dezember 2018. Geld wollte er nie von mir. Er lobte mich nur jedes Mal dafür, dass ich mit einem Bike von "Happy Bike" unterwegs war. 

Doch das änderte sich im vergangenen Jahr. Denn nun war ich ein Fußgänger-und nie so schnell wie er. Obwohl er nur noch ein Bein hat und Krücken braucht, holte er mich jedes Mal ein, wenn ich in der Nähe der Kathedrale Sé auftauchte. Er dachte sich wohl, wenn ich kein Geld mehr für die Bike-Miete brauche, habe ich Geld für ihn übrig. Womit er seit September recht hat.

Betteln macht er öffentlich, nur eins macht er eher heimlich: Immer, wenn er an der Kathedrale vorbeikommt, bekreuzigt er sich. Demnächst habe ich wieder ein Fahrrad. Ein eigenes. Mit dem ich schneller bin als er. Mal sehen, wie er darauf reagiert. 


Samstag, 27. Februar 2021

Alltägliches (X)

Zwei Kilogramm 
"Planta"-Margarine.

Unsere Wohngemeinschaft: Zwei Frauen, drei Männer und ein Professor

Nun esse ich, worüber ich vor zwei Jahren ("Immer Ärger mit Red") nur geschrieben habe: Zackenbarsch. Lecker zubereitet von einem weiblichen Mitglied unserer Wohngemeinschaft. Mir angeboten von einem männlichen Mitglied unserer Wohngemeinschaft, als die anderen schon auf ihren Zimmern gewesen sind. Dieses männliche Mitglied arbeitet in einer Bananenplantage und nennt mich bereits "Amigo". 

Zu den anderen gehört auch ein ehemaliger Professor, der mir bei einem Bummel durch die Altstadt von Funchal erklärt hat, womit er sich beschäftigt. Das sind: Primzahlen. Schon Karl Marx habe Georg Wilhelm Friedrich Hegel zugestimmt, als dieser die Auffassung vertrat, dass jede kleine Prim-Zahl eine Entsprechung bei den größten Primzahlen habe. Das will dieser Professor nun beweisen. Das nenne ich Idealismus im Hegelschen Sinne. Wegen dieser Forschungen bekommt man dieses männliche Mitglied unserer Wohngemeinschaft kaum zu Gesicht. Seit wir hier wohnen, also seit dem 29. Januar 2021, einmal. Ist eine Primzahl. Passt also.

Der Plantagenarbeiter hat einen Bruder, der sich jeden Abend darüber wundert, wie lange ich am PC sitze und schreibe. Mit Zigaretten und Bier versucht er immer wieder, mich vom Computer wegzulocken. Was ihm nur selten gelingt.

Abendlicher Treffpunkt ist die Küche. Nach dem Essen sorgt die Meisterköchin für Musik aus ihrem Smartphone und ist stets diejenige, die am lautesten singt. Dann taucht auch das zweite weibliche Mitglied, eine Rentnerin, auf. Ob sie es ist, die in der Küche Packungen stapelt, in die zwei Kilogramm "Planta"-Margarine (laut Hersteller das Formato Profissional) passen?

Das jüngste Mitglied unserer Wohngemeinschaft macht nur selten den Mund auf. Wenn, dann singt er - auch unter der Dusche.  

Sonntag, 14. Februar 2021

Alltägliches (VIII)

Hier sitze ich, hier schreibe ich. 
Wenn Influencer deutsche Medien füttern 

Worüber sich die Medien doch in Deutschland so das Maul zerreißen. Gefüttert werden sie dann auch noch in den so genannten "sozialen Medien". 

"Für Wohnungsbesichtigungen konnte ich nicht nach Madeira fliegen, also bin ich trotzdem nach Madeira geflogen", twitterte iBlali provokant. Mitten in einer Pandemie stößt das vielen Menschen eher sauer auf – zumal gerade in Portugal das Gesundheitssystem derzeit extrem stark belastet ist. Darauf verwies auch Influencer-Kollege Unge, einer der bekanntesten deutschen Youtuber. "Wir haben alle eine Vorbildfunktion", kritisierte er iBlali in einem Tweet. Unge selbst lebt bereits seit einigen Jahren auf Madeira.

Der öffentliche Gegenwind zwang auch iBlali noch einmal dazu, eine Erklärung zu posten. Sein Tweet sei "ein Joke" gewesen, schrieb er, er habe feste Besichtigungstermine und Pläne. "Das heißt nicht, dass ich die Pandemie unterschätze", so der 28-Jährige. Vielmehr habe er zwei PCR-Tests gemacht und sich vor und nach dem Flug isoliert. "Mir tut's Leid, wenn das jemand falsch aufgenommen hat", zu seiner Planung stehe er dennoch "zu 100 Prozent".

"Stern" vor vier Tagen

Ich kenne die beiden Streithähne nicht, die warum auch immer  solch eine Medienaufmerksamkeit bekommen. Über meinen Umzug hat niemand berichtet, niemand hat sich aufgeregt. In dem Hostel, in dem ich vom 5. bis 29. Januar gewohnt habe, freute man sich darüber, dass ich wieder da war, in der Altstadt von Funchal hörte ich tägliche Klagen über fehlende Gäste, bei der Wohnungssuche half mir eine Einheimische. Niemand sah mich als potenzenzielle Ansteckungsgefahr, alle hießen mich willkommen. Endlich habe ich wieder einen Vermieter, der die Handwerker schickt, bevor alle im Haus erfahren, dass etwas nicht funktioniert.

Worüber sich die Medien in Deutschland das Maul zerreißen, kann mir also nicht nur schnurzpiepegal sein- ist es mir auch. Ich halte mich an die  Corona-Regeln, die von der Regionsregierung für sinnvoll gehalten werden. 

Montag, 8. Februar 2021

Alltägliches (VI)

Unterwegs nach
einer Busfahrt.
Foto: Tjaden
Wie die Gämsen-Wenn der Bus woanders hält

Hallo, du darfst mich ab sofort "die Gämse" nennen, denn so viele Kilometer, wie ich seit dem Umzug nach Sao Martinho bergauf und bergab zurückgelegt habe, schaffen sonst nur diese Kletterkünstler. Ob sie allerdings auch auf den Mauern balanzieren und die brüchigen Steintreppen benutzen würden, die zu meinen Wanderungen gehören, wage ich zu bezweifeln.

Wenn es ums Klettern geht, sind Gämsen vielleicht nicht so mutig wie ich, aber wenn es darum geht, mit dem Bus in die City von Funchal zu fahren, dürften sie klüger sein als ich. Denn ich habe erst nach einigen Tagen begriffen, dass z. B. die Linie 1, die jeden Mittag vor unserem Haus hält, abends diese Haltestelle meidet und sich statt dessen eine Haltestelle in den Bergen aussucht, wenn Samstag im Kalender steht. Was die Busfahrer aber erst verraten, wenn ich weitab von unserem Haus den Bus verlassen soll, weil wir die Endstation erreicht haben. 

Da mich jede Busfahrt - wo sie im Kreis Funchal auch enden mag - 1,95 Euro kostet, habe ich mich in Funchal nach preiswerteren Fahrkarten erkundigt. Der Mann am Schalter schickte mich zu einem Automaten, der auf der Uferpromenade steht. Der pries mir zwei Prepaid-Karten für 1,35 Euro die Fahrt an. Bezahlen musste ich für zwei Karten aber 3,20 Euro. Für die Benutzung des Automaten wurden mir 0,50 Euro berechnet.

Das nenne ich geschäftstüchtig.    

Like the chamois-If the bus stops elsewhere

Hello, you can now call me "the chamois", because as many kilometers as I have covered uphill and downhill since the move to Sao Martinho, otherwise only these climbers can manage. However, I dare to doubt whether they would also be balancing on the walls and using the brittle stone staircases that are part of my walks.

When it comes to climbing, chamois may not be as brave as I am, but when it comes to taking a bus to the city of Funchal, they may be smarter than i am. Because I only realized after a few days that e.B. the line 1, which stops every lunchtime in front of our house, avoids this stop in the evening and instead chooses a stop in the mountains when Saturday is on the calendar. But what the bus drivers only reveal when I have to leave the bus far from our house, because we have reached the terminus.

Since every bus trip - wherever it ends - costs me 1.95 euros, I asked for cheaper tickets in Funchal. The man at the counter sent me to a vending machine that stands on the waterfront. He praised me for two prepaid cards for 1.35 euros the trip. I had to pay for two cards but 3.20 euros. For the use of the vending machine I was charged 0.50 Euro.- costs me 1.95 euros, I asked for cheaper tickets in Funchal. The man at the counter sent me to a vending machine that stands on the waterfront. He praised me for two prepaid cards for 1.35 euros the trip. I had to pay for two cards but 3.20 euros. For the use of the vending machine I was charged 0.50 Euro.

That's what I call it business-like.